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female.2.enterprises on stage

Studentinnen lernen Grundlagen des Agilen Arbeitens und New Work kennen

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Viele Papierschiffchen © Brenker​/​TU Dortmund
Wie am Fließband: Die Teilnehmerinnen erprobten, mit welcher agilen Arbeitsmethode ein Team effizienter produziert.

Wie arbeiten moderne Unternehmen und wie wollen wir arbeiten? Diesen Fragen ist der dritte Workshop des aktuellen Semesterprogramms von female.2.enterprises am 1. Juli auf den Grund gegangen. Es ging um die Themen „agiles Arbeiten“ und „New Work“. Mit diesen Begriffen werfen aktuell einige Unternehmen in Stellenanzeigen um sich. Was sich aber konkret hinter den Wörtern verbirgt, bleibt oft unklar.

Die Beraterin, Coach und Trainerin Andrea Kaminski arbeitet für Unternehmen und Organisationen und begleitet dort Change Prozesse. Sie hat viel Erfahrung mit den Anforderungen, die Unternehmen an Bewerber*innen stellen und weiß, worauf es in der modernen Arbeitswelt ankommt. So stehen heute beispielsweise Kreativität, Ideen und Talente besonders im Fokus. Unternehmen wollen Menschen einstellen, die nicht genau dasselbe können, wie alle anderen Mitarbeiter*innen.

Im Workshop führte Andrea Kaminski in die theoretischen Grundlagen des agilen Arbeitens ein und erklärte auch Methoden wie Scrum und Kanban. Mit praktischen Anwendungsbeispielen entmystifizierte sie die großen Buzzwords. Spielerisch probierten die Teilnehmerinnen dann einige Methoden selbst aus. Durch Papierschiffchenfalten wie am Fließband und Teamwork beim Jenga spielen wurde die Anwendbarkeit der verschiedenen Konzepte im Alltag sichtbar.

Neben all dem Input lebte der Workshop vom Austausch. Andrea Kaminski ging individuell auf Fragen ein und berichtet auch von ihrem persönlichen Werdegang. Dabei war es ihr wichtig, die Teilnehmerinnen zu empowern: „Ich möchte, dass ihr auch Mut habt, zu scheitern. Ohne Mut passiert nichts und die Erfahrung kann euch keiner nehmen“, sagte die studierte Kultur- und Wirtschaftswissenschaftlerin. Außerdem diskutierten die Teilnehmerinnen über Führung und die Kunst, Verantwortung abzugeben, über den Spaß am Job und die Auffassung, das Leben beginne erst mit der Rente.

Was will ich wirklich, wirklich?

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des New Work. Andrea Kaminski erklärte, dass dieser Begriff in den letzten Jahren irreführend verwendet wird: „Viele Unternehmen nennen es ‚New Work‘, wenn sie Homeoffice und flexible Arbeitszeiten ermöglichen“, stellte die Trainerin fest. Dabei geht New Work viel tiefer und ist noch dazu kein neues Konzept. Bereits in den 1980er Jahren entwickelte der Sozialphilosoph Frithjof Bergmann das New Work-Konzept und startete damit eine ganze Bewegung. In deren Kern steckt die Frage: „Was will ich wirklich, wirklich im Leben und im Job erreichen?“

In diesem Sinne ermunterte Andrea Kaminski die Teilnehmerinnen, sich Gedanken über ihre Anforderungen an eine Organisation zu machen und zu überlegen: wie will ich arbeiten? „Das war mir zum Beispiel nie so bewusst, dass auch ich Anforderungen an ein Unternehmen haben darf und ich nicht froh sein muss, wenn mich irgendjemand nimmt“, sagte eine Teilnehmerin am Ende des Seminars.